Den Feigenbaum vermehren

Feige Samen

Die Anzucht aus Samen

Der Feigenbaum lässt sich sehr einfach und ganzjährig aus im Handel erhältlichen Feigen anziehen. Die werden aufgeschnitten, dann können die Samen mit der Messerspitze entnommen werden. Trocknen muss man sie vor der Aussaat nicht.

Als Substrat eignet sich handelsübliche Blumenerde. Darauf legt man die Samen und drückt sie leicht an.

Feigenbaum Aussaat

Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, wird ein Glas oder Gefrierbeutel über den Topf gestülpt. Damit sich kein Schimmel bildet, muss einmal täglich gelüftet werden.

Bei Temperaturen zwischen 20 und 25 °C keimen die ersten Samen nach ungefähr 10 Tagen.

Feigenbaum Keimlinge

Der ideale Standort für die Aufzucht der jungen Feigen ist hell, aber ohne direkte Sonne. Die Erde hält man gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Düngen muss man die Sämlinge nicht. Wenn sie ungefähr 5 Zentimeter hoch sind, kann man sie langsam an das Raumklima gewöhnen, indem die Abdeckung jeden Tag etwas weiter geöffnet wird.

Feigenbaum pikieren

Wenn die Pflanzen eine Höhe von 10 Zentimetern erreicht haben, werden sie pikiert (vereinzelt). Um Verbrennungen zu vermeiden, sollte man sie danach aber nicht sofort vollsonnig platzieren, sondern nach und nach an den neuen Standort gewöhnen.

Die für die Anzucht der hier gezeigten Pflanzen verwendete Feige stammte übrigens aus der Türkei. Witzigerweise haben sie bereits zwei heftige Winter mit viel Schnee und bis zu -17 °C ohne Schutz im Garten überstanden. Ganz im Gegensatz zu den Sorten, die ich als winterhart bis -21 °C gekauft habe.

Junger Feigenbaum
Knapp 3 Jahre alte Pflanze, die ca. einen Meter hoch ist an einem halbschattigen Standort.

Stecklinge

Die Vermehrung von Ficus carica durch Stecklinge ist ebenfalls möglich. Sie bewurzeln am besten, wenn man sie von April bis Mai schneidet. Es können verholzte oder grüne Triebe verwendet werden.

Feigenbaum Stecklinge

Die Stecklinge kann man sofort einpflanzen oder im Wasserglas bewurzeln lassen. Das sie erstmal alle Blätter abwerfen, ist kein Grund zur Beunruhigung. Am schnellsten bilden sich neue Wurzeln und Triebe bei Temperaturen um die 25 °C.

Gut funktioniert auch die Vermehrung durch sogenannte Steckhölzer, vor allem wenn man gleich mehrere Pflanzen anziehen möchte. Dabei wird ein Ast in mehrere Stücke unterteilt.